Der Schluss des zweiten Korintherbriefes sagt eigentlich alles, was zum heutigen Fest der Dreifaltigkeit zu sagen ist. PAULUS schickt einen Gruß, einen Wunsch an die Korinther: „Die Gnade Jesu Christi des Herrn, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Die GNADE Jesu: Das war die besondere Erkenntnis des hl. Augustinus, aber auch der theologische Lichtblick im Leben Martin Luthers. Leistung, das Sammeln guter Werke, ja der Erkauf von besonderen Wunschvorstellungen… das bringt vor Gott gar nichts!

Nicht nur dass wir ins Leben eingetreten sind, ist ein Geschenk Gottes – auch dass dieses Leben letztlich gelingt und glückt, ist ein Geschenk Gottes.

Die LIEBE Gottes: Alle Menschen, die sich intensiv mit Gotteserkenntnis beschäftigen, die sich Gotteserfahrungen aussetzen, beteuern immer wieder: Gott hat den Menschen, die Welt, den Kosmos aus Liebe erschaffen UND die Antwort darauf ist dem Menschen freigestellt, in seine Freiheit hinein gegeben. Gott hat die Antwort, die Reaktion des Menschen praktisch aus der Hand gegeben in die Verfügungsmacht des Menschen hinein. Ein hohes Risiko, das nicht nur glücken , beglücken kann, sondern das auch schief gehen kann… im Leben des einzelnen, aber auch mit der Welt/Erde insgesamt!

Die GEMEINSCHAFT DES Hl: Geistes: D.h. nicht nur, dass wir die Gemeinschaft, die Verbundenheit mit dem Hl. Geist suchen sollen, sondern dass es der Hl. Geist ist, aus seinem inneren Wesen heraus, der Gemeinschaft schafft!

Gemeinschaft – wie Theologen sagen –

  1. innerhalb      Gottes selbst
  2. Gemeinschaft      Gottes mit den Menschen
  3. Gemeinschaft      der Menschen untereinander – auch der Kirchen untereinander (wo es      heutzutage an vielen Ecken zu mangeln scheint)
  4. Gemeinschaft      der Menschen mit anderen Lebewesen
  5. Gemeinschaft      der Menschen mit der Schöpfung insgesamt.

Jüngste Untersuchungen haben erst vor kurzem die These aufgestellt: Kooperation der Menschen untereinander ist der Normalfall = entspricht dem Wesenskern des Menschen;

Aggression, Aufeinander-Losgehen, Konkurrenzkampf ist der Notfall, das Nicht-Normale, das nicht dem Wesen des Menschen Entsprechende.

Danach sollten wir uns richten: im Privaten, im Beruf, in den internationalen Beziehungen!

Übrigens ist für mich persönlich ein gut eingespieltes Orchester ein Paradebeispiel für Kooperation und Zusammenspiel und Harmonie. Ich hatte einmal das Glück, beim Mödlinger Stadtorchester in einem kleinen Saal ganz nahe beim Dirigenten zu sitzen. Ich war zutiefst berührt vom Zusammenklang und vom Zusammenwirken der Musiker, vom vorausschauenden Impulsgeben des Dirigenten und vom feinen Reagieren der Musiker auf diese Impulse.

Wie gut, wenn einem da der christliche Trinitätsglaube noch eine besondere Motivation verleiht, einen ideellen Hintergrund schenkt, der dem Miteinander die Flügeln des Hl. Geistes als Unterstützung an die Seite stellt! AMEN